Zum Einstieg dieser neuen Podcast-Reihe „en dialogue avec…“ ein kurzer Diskurs zum Schwerpunktthema von Folge01: Galerien für Gegenwartskunst sind spätestens seit den 1950er Jahren bis heute Experimentierzellen für Künstler:innen und damit Seismographen für gesellschaftliche Prozesse. Der neutral weiße Ausstellungsraum will längst mehr sein und ist mehr als nur ein Verkaufsraum für Objekte und Bilder. Was aber motiviert Galerist:innen derzeit, was treibt sie an und welche Art von Kunst fasziniert sie? Für Podcastfolge01 habe ich ein Gespräch mit Galeristin Dr. Claudia Giani-Leber führen dürfen, ihre Galerie ARTE GIANI führt sie bereits seit 31 Jahren in Frankfurt.
ZÜNDSTOFF: “SCHADET MR. TRUMP’S ZOLLPOLITIK NUN AUCH DEM INTERNATIONAL AGIERENDEN KUNSTMARKT?“
Ich treffe mich mit Galeristin Dr. Claudia Giani-Leber in ihrem Büro im Frankfurter mainBuilding. Es ist ein typischer regnerischer und damit grauer Apriltag inmitten der Finanzmetropole. Daher vermisse ich sogleich beim Betreten der Galerieräume, die inzwischen eingepackten Bilder Jutta Obenhubers. Die kahlen weißen Wände warten nun regelrecht auf die Hängung neuer Werke: Die aktuelle Ausstellung der Galerie Arte Giani wird mit einer Vernissage am 23. April eröffnet und zeigt bis zum 6. Juni 2025 Arbeiten der Frankfurter Künstlerin Irene Hardjanegara . Über die besondere Technik sowie Wirkung von Hardjanegaras Bilder spreche ich ausführlich mit der Galeristin. Doch nicht nur über die Künstler:innen der Galerie, zugleich auch über die Funktion des Galerieraumes als Gegenpol zu einer virtuellen Lebenswelt sprechen wir und über die junge Generation potenzieller Kunstsammler:innen.
In Anbetracht der gerade veröffentlichten Zahlen, stellt sich zudem die beunruhigende Frage: steckt der Kunstmarkt in einer länger andauernden Krise? Ein kürzlich gemeinsam von der Kunstmesse Basel und der Schweizer Bank UBS veröffentlichter Bericht geht von einem Umsatzrückgang von 12 Prozent im Vorjahr auf dem weltweiten Kunstmarkt aus. Ich frage die erfahrene Galeristin Giani-Leber nach ihrer Einschätzung: Könnten Trumps angekündigten Zölle und das ständige Auf und Ab an den Börsen den Kunstmarkt in diesem Jahr zusätzlich belasten?

Weitere Arbeiten der Ausstellung:

Acryl und Tusche auf Portraitleinen, H 140 x B 230 cm

Kreide auf emailliertem Stahl, H 149 x B 119 cm

2016 / 2017 (o.: ganze Ansicht, u. Detailfoto). Zeichentusche auf Papier, 150 x 241 cm
